Die erste Ausstellung des Fotoforums der vh Ulm wurde mit einer Versnissage im Atelier der vh am 04.02.2017 eröffnet. »Brücken und Brüche - ein Fotoduett«. Ich war mit einem Bilderpaar dort vertreten, und habe die Ausstellungsbilder auch hier auf der Seite eingestellt. Meine Gedanken dazu sollen die Wahl der Motive erklären, verdeutlichen. Bilder können Geschichten erzählen, bei diesem Thema geht es aber ohne die Beschreibung nicht.
Die zweite Ausstellung wurde am 10.11.2017 eröffnet:
Fotoausstellung
»Brücken und Brüche«
Das vh Fotoforum stellt aus
Vernissage
Einführung von Bettina Michel
Musik Jürgen Böckeler
In den Fotografien werden Brüche aufgezeigt und Brücken gesucht. Brüche, die ein gutes Leben plötzlich verändern und Brücken, die uns neue (Aus)Wege eröffnen, von Mensch zu Mensch. Die Fotografinnen und Fotografen des vh Fotoforums erforschen fotografisch jegliche Art von Leben und begeben sich auf Spurensuche.
Der Text wurde aus dem Programmheft der vh Ulm entnommen.
Der Bruch...
Wenn in Bayerisch Schwaben die Herrgottswinkel ausgeräumt werden, und die Kruzifixe in der Wühlkiste, im Pappkarton, auf dem Flohmarkt stehen, dann ist das ein Bruch, ein Kulturschock.
Gesehen in Kellmünz, Oktober 2016
Die Brücke...
Der Teil-Neubau der ev. Christuskirche im nahen Illertissen, Weihe im Oktober 2016. Die Brücke in die Neuzeit, nur zwei bis drei ev. Kirchengemeinden in Bayern bauen pro Jahr eine neue Kirche.
(Das alte Pfarrhaus am bestehenden Gemeindehaus wurde zur Kirche umgebaut, der Turm ist neu.)
Ein kath. Seelsorger sagte mir mal im Gespräch "... wir sind eine Firma mit einem seit 2000 Jahren funktionierendem Marketing". Martin Luther veröffentlichte 1517, vor 500 Jahren, seine Thesen, die zur Spaltung der Kirche führten. Im Kloster Roggenburg war von einem Ausstellungsbesucher ein "Wunschzettel" am Ausgang der Luther-Ausstellung angebracht:
"Jesus komm noch mal und zeig´s uns!
Luther war ja schon auf dem Weg..."
Thomas Haas, Jahrgang 1961, fotografiert seit 1977.
Seit 1990 ist der Lebensmittelpunkt die Gemeinde Bellenberg in Bayerisch Schwaben.
Als Titel gilt bei den Fotografien zu Themen der Zeit: „Ansichtssache…“
Nachdenken ausdrücklich erwünscht.
14.01.2017 ha.
Das „Zaunkönig-Projekt“…
Der Zaun könnte Geschichte(n) erzählen… Mit war der Moment wichtig, ich wollte die Sekunde einfangen, die zwischen dem Erfassen und schon wieder Vergessen des Bildmotives liegt.
Zwischen „…ach, ist das ein Schandfleck“ - „oh, der hat ja auch was Schönes“ – und dem „…war da was?“
Bild 1: Bei aller Gleichheit der kleinen Armee des Zaunkönigs, mit den Jahren haben sich doch Individualisten herausgebildet. Der Zahn der Zeit und so mancher Halbstarke, der sein Mütchen kühlen musste, haben Spuren hinterlassen. Merken denn die Uniformen denn nicht, dass sie nur noch die Bühne für den Individualisten bilden?
Bild 2: Zu jeder Armee gehört auch er, der kleine, dicke Offizier… Nicht mehr ganz so beweglich, hat er sich vorsichtshalber weiter hinten eingereiht. Er bietet seinen Truppen den Halt und die Verbindung zur nächsten Zauntruppe. Der Motivator, wir halten zusammen, wir schaffen das…
Bild 3: Und dann kommt er, der Zaunkönig. Der höchste Pfosten ist sein Feldherren-hügel. Er hat den Überblick und auch wenn der Lack schon lange ab ist, der Glanz und die Würde sind geblieben. Ja, es gab die besseren Zeiten, aber es gibt auch die Aussicht auf eine bessere Zukunft. Die Hoffnung darf nie sterben!
Und solange er auf dem P(f)osten steht, bleibt die Hoffnung auch dem Heer der Untertanen…
Bild 4: Nach hinten absichern! Hinter dem König die Truppen für Nachschub und Sicherung. Etwas ergraut aber kerzengerade, steht die Mannschaft nahe beim König. Rückendeckung in stürmischen Zeiten…
Thomas Haas, ist seit 1978 in der grafischen Industrie tätig und lebt seit rund
25 Jahren in Bellenberg. Die hier gezeigten Motive sind in Weißenhorn entstanden.
Es handelt sich hierbei um den historischen Zaun der Molfenter-Villa, der etwa
125 Jahre alt sein dürfte. Der „Schandfleck“, die alte Fabrikanten-Villa am Stadteingang, wird saniert. Ein Lokal mit Biergarten und Hoteltrakt sollen vom restaurierten Zaun eingegrenzt werden.
Wenn ich mit der Kamera dort am Zaun bin, dann bleiben die Passanten stehen.
Man kommt ins Gespräch. Ist das ein Fotomotiv, ist das schön? Was kann man
darin sehen? Vom alten Herrn, der „früher auch mal fotografiert“ hat, über den jungen Mann, dessen Bruder mal „ein Angebot für die Villa“ abgegeben hat, hin
zu alten Damen die über den „Schandfleck“ schimpfen, ist alles dabei.
Fotografie kann sehr kommunikativ sein…
Wolfram Janzer hat die Einführung in die Ausstellung übernommen, ich übernehme von seiner Homepage einige Worte:
"Equipment: wichtiger als alle Technik ist ein denkendes Auge und eine eigene Handschrift."
Es stellen aus: Stefan Allerhand, Helmut Bleichrodt, Friederike Fabian,
Thomas Haas, Beatrix Holl, Bruno Holl, Albert Koch, Wolfgang Rappenecker,
Klaus Rohwer, Herbert Schwenzer, Reintraut Semmler, Horst Stäb, Snezana Suleic
und Liudvika Tamulionyte. Betreuung: Nicole Pflüger, vh Ulm
Dankeschön! Die stimmungsvollen Bilder der Vernissage wurden mir vom Fotofreund Norbert Andrick zur Verfügung gestellt. Auch die vh Ulm und die Ausstellungs-kollegen vom Fotoforum haben Bilddaten bekommen. Vielen Dank!
Die Bilder einer Ausstellung - wenige Tage nach der Vernissage war ich wieder in der vh. Die entstandenen Motive sind irgendwo zwischen Ausstellungsdokumentat-ion und Architekturfotografie angesiedelt, und gehören hier einfach dazu...
Zur Geschichte und Ausrichtung der Ulmer Volkshoch-schule, vh Ulm, gibt es bei Wikipedia einen eigenen Artikel. Ich muss das Rad nicht neu erfinden, nur den Link einstellen...