Ein Jahr, vier Jahreszeiten: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Es sind immer wiederkehrende Jahreszyklen, die Einfluss auf uns und unser Leben, auf unsere Umwelt
und die Naturgewalten haben. Diesen hast Du mit Deiner Kamera und wachem Auge nun an Deiner Streuobstwiese, stellvertretend für alle Obsthöfe und Obstkulturen, in den zurückliegenden zwölf Monaten
beobachtet. Und das Ergebnis sehen wir nun in Wort und Bild in Deiner HP.
Ein Jahr ist wie ein Leben! Vergleichbar mit einem Menschenleben, in dem Werden, Wachsen und Vergehen der natürliche Lauf bedeutet, ist nun im Zeitraffer ein
Streuobstwiesen-Jahr dahingegangen: Blühen, Knospen, Wachsen, Reifen, Ernten oder Verderben – ein ständiger Kreislauf.
Das Besondere an einer Streuobstwiese ist ihre Sortenvielfalt, und so stehen einträchtig Apfel-, Pflaumen- und Birnbaum nebeneinander. Es sind meistens ortstypische
Sorten, die an die Witterungsbedingungen ihres Standortes angepasst sind. Alte Bäume werden durch junge wieder ersetzt, doch auch alte Greise darunter sind mit ihrem Totholz ein wichtiger Nährboden
für andere Lebewesen, sind ökologisch wertvolle Vertreter ihrer Art.
Und hier drängt sich mir wieder ein Vergleich auf. Man könnte eine Streuobstwiese wie eine Familie sehen, oder mit unserer menschlichen Gesellschaft vergleichen, die
ihren Wert erst durch die Vielfalt von unterschiedlichen Individuen erhält. Lasst uns Menschen wie eine Streuobstwiese sein, auf der in Frieden und Eintracht Menschen miteinander leben, junge und
alte Menschen verschiedenster Religionen, Hautfarbe und Kulturen. Sie alle finden Platz auf dieser Wiese, in unserem Land.
In diesem Sinne verbleibe ich mit freundlichen Grüßen
Wilhelm Feldmann