Wie sieht man als Tourist die Stadt Ulm? Eine Art Selbstversuch.
Das Fischerviertel, meine Kugelbilder, das Rathaus, das Münster, der Zuckerbäcker, die Bibliothek im Kloster Wiblingen, Museen und Altstadtansichten - Bilder um Ulm für sich zu entdecken! Und Textblöcke helfen Ihnen dabei.
Ulmer Details - Touristenblicke, hier werden immer wieder neue Motive und Texte eingestellt!
Vom 06. Mai bis 03. Juni 2018
"Ottma Hörl - Mensch Albert", eine Skulpturen-Installation auf dem Ulmer Münsterplatz. 500 "Albert Einsteins" bevölkern den Münsterplatz in immer neuen Formationen, bevor Sie nach dem Abverkauf den öffentlichen Raum verlassen, um als Einzelexemplar private Bereiche und Räume zu beziehen. Für mich ein geniales Fotoprojekt.
Die Ulmer Attraktion schlechthin, der Münsterturm. Seit 2015 wird der Turm jeweils ab Einbruch der Dunkelheit bis 24:00 Uhr von innen beleuchtet, "Münstercanning" nennt sich das Kunstwerk, ein Licht- und Farben- spiel, das sich nach ca. 15 Minuten wiederholt.
Auch dieses Kunstwerk polarisiert, für mich auf jeden Fall eine fotografische Herausforderung.
Dieses Motiv wurde aus einer Ent- fernung von ca. 700 m aufgenommen und etwas nachbearbeitet.
Mehr Motive, auch eine Galerie, auf der Ulmer Hauptseite.
Die zum Jubiläum des Münsterturms geplante einjahrige Laufzeit wurde auf unbestimmte Zeit verlängert.
Im Mai 2017 war ich im beleuchteten Turm unterwegs, ein besonderes Erlebnis!
... bei der Namensgebung gibt es zwei unterschiedliche Deutungen:
Zunächst zusammen mit der Büchsengasse nach einem Anwohner als „Münchlinsgass" bezeichnet, dann (1464) „Bei der Stadt Marstall" und (1551-1651) „Beim alten Marstall". Der Rat erbaute dort 1551 eine eigene Bäckerei für Notzeiten, verkaufte dieses Haus „zum Brot" (Nr. 8) 1690 und verlegte dann seine Bäckerei ins Nebenhaus (Nr. 6), das er 1772 gleichfalls verkaufte. Dort wurde auch Kommißbrot gebacken, insbesondere für die Truppen des Schwäbischen Kreises. 1746 war für die Gasse bereits die Bezeichnung „Hinter dem Brot" nach dieser Bäckerei üblich.
Nach einer anderen Deutung erhielt die Gasse die Bezeichnung nach dem Wirt der später "zum Krebs" benannten Wirtschaft in der Büchsengasse 11 (Büchsengasse Parallelstraße zu "Hinter dem Brot"), der im 18. Jahrhundert Brod hieß.
Beide Deutungen sind in den Ulmer Adressbüchern zu finden. Die Deutung der Namensbenennung nach der Bäckerei ist neueren Datums. Ich kann leider aus den Adressbüchern nicht erkennen, auf welche Primärquellen sich die Autoren der Adressbücher gestützt haben. Anzunehmen ist, dass auf die Kaufkontraktbücher aus dem 17. und 18. Jahrhundert zurückgegriffen wurde.
Freundliche Grüße
M.G.
Stadt Ulm, Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv
Weinhof 12, 89073 Ulm
Ganz herzlichen Dank an die Mitarbeiter des Stadtarchivs Ulm für die schnelle Rückantwort zu meiner Frage und für die ausdrücklichen Freigabe zur Veröffentlichung auf der Homepage.
Ich denke dadurch wird die Seite noch interessanter, lebendiger und informativer.
Im Mai 2014, Thomas Haas
Ein Rezept zum Ulmer Zuckerbrot möchte ich gerne noch hier einfügen.
Mal sehen...
Ulmer Brod
Man nimmt 2 gute hiesige Mäslein, das ist so viel als 16 große Esslöffel voll Mehl, macht die Hälfte davon mit 2 Löffel voll guter
dicker Bierhefen und 1 Quart Milch an, und lässt es so lange gehen, bis es in der Mitte wieder einfällt. Alsdann nimmt man 3 große Esslöffel voll, oder, wenn man es gerne süß haben will, einen
Vierling, geriebenen Zucker; von einer halben Citrone die Schaale auf einem Reibeisen abgerieben, nach Gutdünken Anis, 3 Löffel voll Rosenwasser, 1 Ey, mit einer Wälschnuss groß zergangenen Butter
abgerührt; 2 Loth Pomeranzen- schalen, und eben so viel Citronat klein geschnitten; thut dieß, nebst dem übrigen Mehl, in den Teig; rühret es alles zu einem festen Teige an. Wann der Teig recht
durcheinander gemacht ist: so wird er auf ein Nudelbrett heraus gethan, und noch so lange gewirkt, bis der Anis anfängt heraus zu fallen. Dann macht man ein länglicht rundes Brod daraus, legt es auf
ein mit Mehl bestreutes Blech; schneidet, wann es noch einmal gegangen ist, einen Schnitt der Länge nach oben darein, und lässt es in einem nicht gar heißen Ofen schön gelb backen. Wems beliebt, kann
dieses Brod, wie auch das vorherbeschriebene, den andern Tag zu Schnitten schneiden, und solche auf dem Rooste schön gelb bähen: so kann man es lange aufheben. Man kann, wenn das Mehl nicht gar gut,
und also der Teig nicht fest genug ist, wohl noch mehr Mehl dazu nehmen.
Aus: Augsburgisches Kochbuch von 1801, gefunden im Internet, April 2014
Als Zuckerbrot werden in Süddeutschland viele verschiedene Feingebäcke bezeichnet: Schnecken, Hörnchen, Brezeln usw. Weltberühmt geworden ist das Ulmer Zuckerbrot. Es war an vielen Fürstenhöfen der Welt bekannt als besonderes, mit Rosenwasser, Malaga, Fenchel, Anis und Zitronat gewürztes Gebäck. Viele, sehr unterschiedliche Rezepte wurden überliefert.
Eines habe ich hier mal eingestellt, aber noch nicht selbst ausprobiert, keine Garantie!
Ulmer Zuckerbrot, 14 Stücke
500 Gramm Mehl
1 Packung Trockenhefe
120 Gramm Zucker
1 Prise Salz
1 Prise Anis gemahlen
1 Esslöffel Fenchelsamen oder Anissamen
3 Eier
6 Esslöffel Milch lauwarm
3 1/2 Esslöffel Rum; oder 2 Teelöffel Rosenwasser
120 Gramm Butter weich
200 Gramm Zitronat; sehr feine Würfel
Mehl zum Ausrollen
Die Zubereitung:
Mehl, Hefe, Zucker, Salz, Anis und die Hälfte der Fenchelsamen vermischen. Zwei der Eier, Milch, Rosenwasser oder Rum und Fett zufügen und alles mit den Knethaken des Mixers zu einem glatten Teig verarbeiten. Zugedeckt an warmem Ort gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat. Zitronat unterkneten. Auf bemehlter Arbeitsfläche nochmal durchkneten und knapp 1 cm dick ausrollen. Mit einem Glas 12-cm-Plätzchen ausstechen. Ränder mit Eiweiss bestreichen. Plätzchen zu kleinen Broten zusammenschlagen (dritteln). Eigelb mit 2 El Wasser verrühren, Oberfläche damit bestreichen. Mit restlichem Fenchelsamen bestreuen. Auf vorbereitetes Backblech legen und 20 min gehen lassen. Ins Rohr schieben, auf 200 °C schalten und in 30 min goldbraun backen.
Bitte beachten Sie: Das ist NICHT das Originalrezept der Bäckerei Zaiser, es ist eines von vielen Rezepten die im Internet kursieren!
Gewaltig wirkt das Münsterschiff
gegenüber den Häuschen der Altstadt,
hier der Blick durch die Rabengasse,
Aufgenommen aus der Herrenkellergasse,
April 2014
Die Rabengasse wird auch auf
"ulmer-spickzettel.de" beschreiben:
"Gäbe es einen Preis für die schönste Gasse Deutschlands, die Rabengasse hätte ihn wahrscheinlich bereits mehrfach gewonnen. Zwischen der ältesten Bäckerei in Ulm und der Kirche mit dem höchsten Kirchturm der Welt gibt es Galerien, Kaffee-häuschen, eine türkische Näherei, Innenarchitekten …
Und jeden Sonntag findet im Cafè Brettchen gemeinschaftliches Tatort-Schauen statt! "
Das ist doch eine sehr sympathische Beschreibung der Gasse...
Nach langer Zeit bot sich wieder die Gelegenheit zum Besuch der Bibliothek im ehemaligen Kloster Wiblingen, einem Ulmer Stadtteil. Ausgestattet mit einer kosten- pflichtigen Fotografiererlaubnis wurde zunächst das Klostermuseum besichtigt. Am Ende des Museums- rundganges blickt man auf die Eingangstüre zur Rokoko-Bibliothek.
"Der Bibliothekssaal von Kloster Wiblingen ist ein Meisterwerk des Rokoko. Die schwingende Raumform, der reiche Figurenschmuck und als Krönung das großartige Deckenfresko – alles verbindet sich zu einem überwältigenden Eindruck, dem Höhepunkt eines jeden Besuchs in Wiblingen.
Die Welt des Wissens am Himmel.
Maler Franz Martin Kuen schuf 1744 das beeindruckende Deckenfresko. Grundlage dafür war ein ausgeklügeltes, gelehrtes Bilderprogramm: Heidnische und christliche Quellen abendländischen Wissens und klösterlicher Gelehrsamkeit werden den Betrachtern vor Augen geführt. Im Mittelpunkt des Gemäldes steht eine von Engeln umgebene Frauengestalt: die göttliche Weisheit, die über allem herrscht. Die Skulpturen von Dominikus Hermenegild Herberger und Bilderzyklen unterhalb der Galerie ergänzen das große Deckenbild."
Der blau geschreibenen Text stammt von der Informationsseite
schloesser- und-gaerten.de des Landes
Baden-Württemberg