Haithabu (altnordisch Heiðabýr, aus heiðr ‚Heide‘, und býr ‚Hof‘; dänisch/schwedisch Hedeby, lateinisch Heidiba; auch Haiðaby, Haidaby) war eine bedeutende Siedlung dänischer Wikinger bzw. schwedischer Waräger. Der Ort gilt als frühe mittelalterliche Stadt in Nordeuropa und war ein wichtiger Handelsort und Hauptumschlagsplatz für den Fernhandel zwischen Skandinavien, Westeuropa, dem Nordseeraum und dem Baltikum. Er wurde um 770 gegründet und spätestens 1066 endgültig zerstört.
Im Jahr 965 n. Chr. erhielt der arabische Kaufmann und Diplomat Ibrahim Bin Ahmed al-Tartushi den Auftrag, „eine sehr große Stadt am äußersten Ende des Weltmeeres“ aufzusuchen. Was er sah, hatte mit den glänzenden Metropolen seiner Heimat Andalusien wenig gemein: „Die Stadt ist arm an Gütern und Segen ... Die Haupt-nahrung ihrer Bewohner besteht aus Fischen ... Werden einem von ihnen Kinder geboren, so wirft er sie ins Meer, um sich die Ausgaben zu sparen ... und nie hörte ich einen grässlicheren Gesang, wie das Bellen von Hunden, nur schlimmer.“
Die Stadt, die da mit wenig schmeichelhaften Worten beschrieben wurde, war Haithabu (altnordisch, etwa: Siedlung auf der Heide), unweit von Schleswig gelegen. Obwohl selbst in ihrer Glanzzeit von kaum mehr als 2000 Menschen dauerhaft bewohnt, war es das größte städtische Zentrum im Norden Europas, das zudem von seiner größten Festung geschützt wurde, dem Danewerk. Hier kamen die Fern-handelswege des Nordens zusammen, wurden märchenhafte Reichtümer umge-schlagen und das Wissen, wo sie zu holen waren. Haithabu war das Tor der Wikinger nach Europa, das Scharnier zwischen christlicher und heidnischer Welt, hier trafen Kaufleute, Söldner, Abenteurer, Handwerker, Bauern, Missionare und Sklaven zusammen. Die Mischung wurde zur Hefe, die den Okzident antrieb.
(Auszug aus welt.de)
Gegenüber den Metropolen der südlichen Länder lag die Wikinger-hauptstadt weit zurück. Ich selbst dachte mehr an die Zeit der Pfahlbauten am Bodensee zurück, die nur wenige Wochen zuvor besichtigt wurden, aber gechichtlich sehr viel früher angesiedelt sind: Steinzeit und Bronzezeit.
Die an Ort und Stelle des früheren Haithabu aufgebauten sieben Häuser zeigen die Handwerker und Händler, nicht die gefürchteten Seefahrer und Eroberer. Das Haus 5, das Versam-mlungshaus, steht exakt an seinem einstigen Originalplatz, die anderen Häuser nicht.
So sahen wohl die befestigten Wege im 9. Jahrhunder n. Chr. aus. Dieser Weg führt zum Hafen, zur Landungsbrücke, die damals wohl auch den Marktplatz als Handelszentrum darstellte.
Das bedeutet auch, dass dieser Weg eine Hauptachse im Ort darstellt.
Das Motiv untern zeigt folgende Häuser: Rechts das Haus des Holzhandwerkers, das davorstehende haus des Fischers wird davon leicht verdeckt. Links danbeben steht das Haus der Händler, und ganz links das Haus des Tuch-händlers. Die Nutzung der Häuser war oftmals nur von kurzer Dauer, Brände waren extrem gefährlich
Diese Seite wurde mit dem Journal 08/2022 am 20.08.2022 veröffentlicht.
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