Takelage, SEDOV, 2012
Takelage, SEDOV, 2012
Ansichtssache...
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Jens Jacob Eschels, Kapitän

*12.12.1757 -  + 07.06.1842

Durch den Tipp eines Fotofreundes im August 2015 bin ich auf die Biografie von   Jens Jacob Eschels gestoßen. "Jens Jacob Eschels - Lebensbeschreibung eines alten Seemannes von ihm selbst und zunächst für seine Familie geschreiben" Bei google books gibt es dieses Werk, gedruckt 1835, in Frakturschrift ("deutscher Schrift") eingescannt, es wurde wirklich eine Originalausgabe bis auf wenige Seiten erfasst. Ich habe am Bildschirm das ganze Werk gelesen. Die Suche nach einer gedruckten Ausgabe war erfolgreich: Inzwischen habe ich einen Nachdruck aus dem Jahr 2014 direkt vom Verlag: Husum Taschenbuch, ISBN 978-3-89876-713-2

Den Angaben der Verlages konnte ich entnehmen, dass es - nach einer Faksimile-ausgabe - einer vollständigen und zweier gekürzter Ausgaben, abermals ein  kompletter Nachdruck von Eschels Lebensbeschreibung ist.

"Das Buch kann niemanden schaden, und dies ist schon etwas wert." - So schreibt

Jens Jacob Eschels in seinem Vorwort an den "geneigten Leser".

Takelage der "SEDOV" als Symbolbild, Texteinzug, August 2015 ...zur Erinnerung an Jens Jacob Eschels, + 7. Juni 1842

Die Verlagsmitteilung an die DNB, die Deutsche Nationalbibliothek (Frankfurt am Main und Leipzig) gibt den Inhalt des Buches in knapper Form so an:

 

"Die Lebensbeschreibung des auf der Insel Föhr geborenen Jens Jacob Eschels (1757–1842) setzt bereits mit der Kindheit ein und umfasst annähernd 70 Jahre. Als Elfjähriger geht Eschels zur See und bereits im Alter von 24 Jahren wird er Kapitän. Seine Reisen führen ihn u. a. mit dänischen Walfängern ins Nordmeer und nach Grönland, als Handelsfahrer nach Westindien, Russland und ins Mittelmeer. Später wird er Tabakfabrikant und Sachverständiger in Schifffahrtsfragen. Als eine der frühesten deutschen Kapitäns-Autobiografien ist der Text eine der wichtigsten Quellen deutscher Seefahrts-Geschichte."

 

Quelle: www.dnb.de, August 2015

Eine Rezension zum Buch von Jens Jacob Eschels von Wilhelm Feldmann, Oktober 2015

Mein Fotofreund Wilhelm Feldmann, der auch schon als Gastautor das "Steuobstwieseprojekt" begleitet hat, hat das Buch ebenfalls gelesen, und eine Rezension darüber geschrieben. Ich habe die freundliche Genehmigung erhalten, diese hier einzustellen, und bedanke mich dafür herzlich, lieber Wilhelm.

Nur wenig gekürzt, sind hier die Gedanken zu Jens Jacob Eschels eingestellt:

 

„…kurzum habe ich die Taschenbuch-Ausgabe „Lebensbeschreibung des Seemannes Jans Jacob Eschels" bestellt und zwischenzeitlich mit großem Interesse und Genuss gelesen. Ja, die Empfehlung war richtig, deshalb habe ich zu danken.

Auch wenn man schon ein wenig in die Jahre gekommen ist, kann man immer noch dazulernen, sollte man dazulernen. Und manchmal braucht man auch den Vergleich um seinen eigenen Standpunkt im Leben bestätigt bzw. Hinweise zum Einjustieren zu bekommen. Dieses Buch öffnet uns den Blick auf eine andere Zeit, in der die Menschen ihre Lebenssituation anders gewichteten wie wir das heute tun.

Wenn man die Erinnerungen des Jens Jacob Eschels mit den eigenen vergleicht, dann wird doch bewusst, wie abstrakt doch heute vieles erscheint, fern ab von dem was Leben eigentlich bedeutet:

Leben bedeutet nicht Sicherheit sondern ein ständiger, natürlicher Kampf ums Überleben. Unsere Moderne hat sich doch reichlich entfernt von dem Bewusstsein, wie vergänglich, wie unberechenbar unsere Lebensweise tatsächlich ist und wir wähnen uns in Sicherheit und eingebettet in eine Welt, die scheinbar alles – auch ohne unser Zutun – regelt.

Es ist unser Denken im frühen 21. Jahrhundert im mittleren Europa, das Denken von Generationen, die keinen Krieg und nur Wohlstand kennen. Das ist gut so, aber wir müssen uns dessen aber bewusst sein, dass wir in dieser Hinsicht eine Sonderstellung genießen, die eine Überzahl von Menschen auf diesem Erdball „jetzt und in dieser Stunde" nicht so erleben.

Und gerade das ist es, was mich an diesem Buch berührt. Eschels hält uns den Spiegel hin und zeigt uns – wenn auch von seiner damaligen Warte unbewusst - durch seine Lebensbeschreibung wie hart und entbehrungsreich Leben sein kann und dennoch im Nachklang als „erfolgreich" betrachtet werden muss.

Aus dem Buch wird erkennbar, wie schwierig und wie so ganz anders das Leben der Menschen, und nicht nur auf See, früher war. Eschels kannte nach seiner Aussage keine Furcht, kannte aber die Stärke des Glaubens und sah in vielen schwierigen Lebenssituationen die Mithilfe und die Vorsehung Gottes. Vielleicht hat ihm sein Glaube diese Furchtlosigkeit erst ermöglicht. Vielleicht mutet das aus heutiger Sicht naiv. Doch er war offensichtlich ein kluger, gescheiter Mensch und wenn man seinen Aufzeichnungen Glauben schenken kann, hat sein moralischer Anspruch an sich selbst ihm eine Sicherheit gegeben, die ihn schon früh geprägt und vor Unheil oder fehlerhaftem Verhalten bewahrt hat. Und er verbreitet in seiner Lebensbeschreibung Ansichten, die für die heutige Zeit manchem Menschen zu Eigen sein sollte. Dazu zählt seine Akzeptanz von Andersdenkenden, von Andersgläubigen, Andersfarbigen. Und er akzeptierte die ihm vom Leben gestellten Prüfungen, so wie der frühzeitige Tod geliebter Menschen. In der heutigen Zeit zerbrechen Menschen an solchen Schicksalen.

Ich will abkürzen:

Dieses Buch hat mich zurückversetzt in eine vergangene Zeit, die nicht irgendwo auf einem fremden Stern ge- und erlebt wurde. Es war die blanke Realität. Es ist eine Offenbarung, wenn man bereit ist, sich in die Person des Eschels hineinzudenken, hineinzuversetzen. Es hat sich für mich gelohnt es zu lesen und ich werde es gerne weiterempfehlen…

Noch einmal, besten Dank für eine Buchempfehlung, von der ich profitieren konnte.

Wilhelm Feldmann, Oktober 2015

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