Der Name Gin leitet sich indirekt vom botanischen Namen des Wacholders „Juniperus“ ab, wobei manchmal die auf Englisch so genannten juniper berries als Namensgeber genannt werden, meist aber das niederländische Vorläufergetränk Genever. Einfacher Gin entsteht durch Mazeration.
Die Mazeration bzw. das Mazerieren (von lateinisch macerare‚ „zermürben“, „mürbe machen“, „quälen“, „auslaugen“), genannt auch Auslaugung bzw. Auslaugen, ist ein physikalisches Verfahren, bei dem ein Ausgangsstoff insgesamt oder an der Ober-fläche einige Zeit der Einwirkung einer Flüssigkeit wie zum Beispiel Wasser, Öl oder Alkohol ausgesetzt wird, welche als Menstruum (Lösungsmittel) für bestimmte Inhaltsstoffe dient. Vorbereitender Arbeitsgang ist meist ein dem Schroten entsprechendes Zerkleinern. Das war bei meinem Set nicht notwendig, 20 g Gewürz-Blütenmischung* waren bereits vorbereitet enthalten. Diese Mischung wird als Mazerat bezeichnet. Wird der Prozess der Mazeration durch Wärmezufuhr unter-stützt, spricht man von Digerieren.
Bei mir war nur Zimmertemperatur angesagt. Der Agraralkohol für die Herstellung von Gin wird aus beliebigen kohlenhydrathaltigen Ausgangsstoffen gebrannt, meist Getreide oder Melasse. Gin erhält seinen charakteristischen Geschmack aus der Aromatisierung mit Gewürzen, darunter vor allem Wacholderbeeren und Koriander – bei mir aus der Gewürz-Blütenmischung, dem Mazerat. Der fehlende Basis-Alkohol war eine Flasche Vodka. Ich habe einen französischen Vodka aus Zuckerrüben (Melasse) verwendet, auch wenn man bei Vodka eher an ein russisches Produkt aus Roggen oder Kartoffeln denken mag. Die Herstellung ist dann einfach: Vodka in die Gin-Flasche, Stopfen drauf, und warten. Dabei aber täglich die Flasche etwas bewegen. Zwischen drei Tagen und drei Wochen darf der Gin nun ziehen (je nach persön-lichem Geschmack, es darf probiert werden). Dann wird abgeseiht, die Flasche wird gründlich gereinigt, bevor der Gin wieder abgefüllt wird. Er darf jetzt genossen werden.
Gin enthält Wacholder, und der ist sehr gesund und gilt als Universalheilmittel. Trotzdem gilt: Bitte Alkohol immer verantwortungsvoll genießen. Die Bilder sind bei der Herstellung des Gins im Januar 2022 entstanden.
Im Journal 02/2022 steht der komplette Artikel zur Produktion! Texte und Bilder aus dem Januar 2022!
Das Ziel des Experiments ist es, einen hopfenbetonten Gin unter Verwendung des eigenen Hopfens aus dem Garten zu kreieren. Die sonstigen Zutaten sind eine Auswahl aus den als "Botanicals" bekannten Gin-Gewürzen, als Grundlage dient ein Premium-Vodka.