Das Museumsdorf Kürnbach hatte ich als Ausflugsziel der Fotogruppe vorgeschlagen, ohne jemals selbst dort gewesen zu sein. Über Jahre bin ich an der ausgeschilderten Abzweigung immer wieder vorbei gekommen, auch an der Produktion eines Bildbandes über das Museum hatte ich
mal die Finger drin, aber auch das war schon im „vorigen (Berufs-) Leben“.
Es wurde also Zeit, denn wenige Tage nach dem Erscheinungstermin dieser Ausgabe soll der Tagesausflug schon über die Bühne gehen. Dieter hatte Lust zur Tour, und vier Augen sehen mehr als zwei – also los!
Das Oberschwäbische Museumsdorf Kürnbach in Kürnbach, einem Ortsteil von Bad Schussenried im Landkreis Biberach, ist eines von sieben regionalen ländlichen Freilichtmuseen in Baden-Württemberg. Es liegt bei uns eigentlich schon vor der Haustüre, in einer knappen Stunde ist man schon da. Ohne schon zu viel zu verraten, der Hauptartikel erscheint erst in der Oktober-Ausgabe, kann ich sagen, ich war begeistert. Das Museum zeigt nicht nur die Architektur, die versetzten Gebäude (nur das Kürnbachhaus aus dem Jahr
1662 steht am Originalplatz), es erzählt von den Bewohnern, und lässt diese auch selbst zu Wort kommen. Ihre Ängste und Sorgen werden greifbar, begreifbar. Das Haus Latenser aus dem Jahr 1687 erzählt die Geschichte des "Schwabenkindes" Christian Latenser, der erstmals im Alter von neun Jahren 1820 als Hütejunge auf den Hof kam, um sich seinen Lebens-unterhalt zu verdienen. Über die Jahre als Schwabenkind, später dann Knecht, gelang Christian Latenser ein unglaublicher Aufstieg, denn 1846 heiratete er die Hoferbin.
Die Besucher werden weit in die Vergangenheit geführt, und treffen irgendwo in den Häusern auf die eigene Jugend. Gerne darf zum Fotoapparat auch etwas Zeit als Zubehör mit-gebracht werden, denn die Motive sind zahllos vorhanden. Architektur, Bauerngärten, Streuobstwiesen, Tiere, alte Handwerksberufe mit den Werkstätten, Geräte und Maschinen, voll eingerichtete Räume in den Häusern…
Dazu gibt es auch das passende Umfeld mit einem netten „Vesperstüble“,
modernen sanitären Anlagen, und einem sehr moderaten Eintrittspreis.
Die eingestellten Bilder stammen aus der Vorbesichtigung und der Tour!
Wenn in einer kleinen Gruppe Personen fehlen, dann fehlen diese wirklich, spürbar, greifbar – jedenfalls für mich, den Hausmeister der Gruppe und Reiseleiter der Herbsttour 2022.
Trotz der nicht idealen Wetterbedingungen haben sich vier Fotografen nicht beirren lassen, und sind nach Kürnbach gefahren. Nieselregen? Egal, weil wir sind ja nicht aus Zucker, und die Motive warten auf uns, vielfach auch in den sehenswerten Gebäuden. Freilandmotive aus den drei Gärten kann man wunderschön mit Regentropfen fotografieren, und nach diesem trockenen Sommer sollten wir über jeden Tropfen von oben auch erfreut sein! Die Häuser erzählen Geschichte und Geschichten, alte Handwerksberufe sind in den Häusern eingestreut, und man kann viele Stunden damit und darin verbringen. Mittagspause war pünktlich gegen 12:15 Uhr, die Verpflegung war gut, eine weitere Tour durch das noch nicht erforschte Gelände war bis zur Kaffeepause um 15.30 Uhr gut möglich.
Mein Stück Käsekuchen war noch leicht warm vom Ofen, ein krönender Abschluss eines feuchten, aber nicht planlosen, oder gar verlorenen Fototages. Fortsetzung folgt...
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Diese Seite geht mit dem Journal 10/2022 - der 75. Ausgabe des Magazins,
am 20.20.2022 ins Netz.