Diese Reisebeschreibung ist ein privater Reisebericht und erzählt von unserer ganz individuellen Rundreise. Die Beschreibung ersetzt keinen Reiseführer und keine Beratung im Reisebüro, sie ist unverbindlich und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Alle Angaben ohne Gewähr.
Die Anreise nach Bergen, dem Startpunkt der Hurtigruten-Schiffe, erfolgte vom Flughafen München mit Charterflug der airberlin. MUC - BGO (Flughafen Flesland) in ca. 2 Stunden, die Entfernung beträgt 1.396 km. Beim Charterflug ist der Bustransfer mit Guide im Preis enthalten, Entfernung zum Hurtigruten-Termial ca. 20 km. Einchecken im Terminal Erdgeschoß ab 16:00 Uhr, obligatorische Sicherheitseinweisung im 1. Stock. Das Gepäck wird direkt zur Kabine gebracht, Kabinen stehen ab 18:00 Uhr zur Verfügung.
Vor jedem Betreten des Schiffes und des Restaurants müssen die Hände desinfinziert werden.
In der Sommersaison läuft das nordgehende Schiff um 20:00 Uhr aus. Für Bergen bleibt da keine Zeit.
Empfehlung: Gleich die Cruise-Card für die Zahlungsfunktion freischalten lassen - und das Kaffee-Abo buchen. Am Abfahrtstag gibt es ein Büffet ab 18:00 Uhr bei freier Platzwahl. An den Folgetagen wird am Abend am Tisch ein Menue serviert. Ihre Zeit für das Abendessen ist ebenso wie die Tischnummer auf dem Umschlag aufgedruckt, den Sie beim check in im Terminal erhalten...
Wir hatten als nach dem Auslaufen ab 21:00 Uhr einen Informationsabend auf Deck 7 in der Panorama-Lounge, bei dem auch die Führungsmannschaft des Schiffes vorgestellt wurde.
Verschlafen werden dann die Häfen Florø, Måløy und Torvik, in Ålesund wird der erste Landgang "geübt":
Cruise-Card scannen und runter vom Schiff! Aber pünktlich wieder an Bord sein, dass Schiff wird nicht warten! Bei der Sommertour mit Geieranger-Ausflugsmöglichkeiten kommt das Schiff aber am Abend noch einmal nach Ålesund zurück.
Einen Eindruck von der Stadt bietet das Bild unten.
Ålesund ist die Stadt des Jugendstils, die Liegezeit von 45 Minuten reicht für eine kurze Runde in die Stadt.
Schon 4 Stunden nach dem Auslaufen in Ålesund wird im Geirangerfjord ausgeschifft:
Der Ausflug Geiranger-Trollstigen beginnt! Mit dem Bus über den Adlerweg und Trollstigen bis nach Molde, dort wird auch das Schiff wieder erreicht werden.
Der Geiranger ist ein turistisches MUSS. Im Sommer liegen die großen Kreuzfahrer alle im Fjord, und das kleine Dorf hat plötzlich 6.000 Betten...
Einen Ausblick auf den Fjord haben Sie auch hier!
Auf dem Weg zum Trollstigen fährt man durch eine un- glaubliche (Kultur-) Landschaft. Und es wachsen köstliche Erdbeeren im August. Lachse wandern vom Meer in die Flüsse, in denen sie geboren wurden. Aber an diesem tosenden Wasserfall ist das Ende der Wanderung erreicht.
Der Busfahrer legt eine kleine Pause ein. Und dann kommt der Trollstigen - was für eine Straße! Am Aussichtspunkt gibt es moderne, preisgekrönte Architektur.
Nach erfolgter Abfahrt sieht die Welt ganz anders aus. Auf der Stecke haben sich schon Reisebusse festgefahren. Als "Belohnung" winkt Kaffee und Kuchen bzw. Snack im Trollshop gleich in der Nähe.
Dann geht die Fahrt nach Molde, ein Abendessen steht auf dem Programm. Erst im Anschluß daran geht es die paar Schritte zum Anleger, wo das südwärtsgehende Schiff schon liegt, und wir noch auf unseren nordwärtsgehenden Dampfer warten...
Nach der Abfahrt in Molde um 22:00 Uhr wird in der Nacht nur Kristiansund angelaufen. Der nächste große Halt ist nach dem Frühstück die Stadt Trondheim. Fast vier Stunden Liegezeit haben wir für eine private Besichtigung genutzt.
Der Dom ist gewaltig, das obere Bild eine Montage. Im Dom ist Fotografierverbot!
Der Nidaros Dom ist die Krönungs- und Begräbnisstätte vieler norwegischer Könige und somit das Nationalheiligtum. Viele interessante Details an der Fassade möchten gerne aufs Bild!
Wasserspeier, Könige, Ornamente...
Auch die Altstadt ist sehr fotogen. Eine kleine Entschädigung für Bergen?
In Trondheim begegnen sich auch die Schiffe der Hurtigruten wieder.
Wir passieren den Leuchtturm Kjeungskjæer und überqueren Folda, eine offene Seestrecke.
Auf unserer Reise liegen die Häfen Rørvik, Brønnøysund, Sandnessjøn, Nesna, Ørnes und Bodø.
Wir werden allerdings zwischen Nesna und Ørnes ausgeschifft. Die Reise geht zum Svartisen-Gletscher.
"Gletscherabenteuer"oder einfach nur Ausflug "4A".
Erst sechs Stunden später werden wir wieder an Bord sein.
Aber damit die Ausschiffung heiter dahergeht, wird kurz nach 7:00 Uhr, bei der Überquerung des nördlichen Polarkreises auf 66° 33" angestoßen - aber dann gibt es Frühstück! Die Sekt-Bons können schon am Vorabend beim Reiseleiter gekauft werden. Die "Alarmmeldung" geht 20 Minuten vorher durch das Schiff!
Das romantische Inselchen mit dem Leuchtfeuer muss ich auch mal in der Realität zeigen. Der Leuchtturm markiert das Fahrwasser in die offene See, es ist der Übergang vom Landegofjorden in den Vestfjord, der selbst ein eigenes Meer zu sein scheint.
Auch der bekannte "Trollfjord" liegt auf den Lofoten. An diesem Abend war die Einfahrt in den Fjord wetterbedingt aber nicht möglich, wie das Bild mit den Suchscheinwerfern deutlich zeigt...
Polarlichter - hunting the light!
Nachts um 1:30 kommt der Rundruf, Polarlichter sind sichtbar...
Raus aufs Deck, grüne Schwaden ziehen über den Nachthimmel. ständig wechselnde Intensität, konturlos, faszinierend - und eigentlich nicht fotografierbar. Ich bin froh das Bild so zu haben.
Die Polarlichter entstehen das ganze Jahr über durch Sonneneruptionen. Damit werden Atome verschiedener Art in unterschiedlichen Höhen über der Erde zur Strahlung angeregt.
Es gibt Dinge, die sind so sicher , "wie das Amen in der in der Kirche..."
Dazu gehört nach der Überquerung des Polarkreises die Polarkreistaufe,"Polarsirkeldåp" genannt.
König Neptun hat in Norwegen den Namen "Njord" und ist nicht gerade zimperlich. Nach der Taufe gibt es einen Moltebeerlikör und die Taufurkunden. Tipp: Nicht zu lange abwarten...
Und weiter geht die Reise nach Tromsø.
Tromsø ist eine Stadt mit ca. 70.000 Einwohnern. Neben der Eismeerkathedrale gibt es noch den Dom als Bischofssitz, eine alte Holzkirche. Erhaltene Holzarchitektur wird mit modernen Gebäuden aus Beton, Glas und Stahl kombiniert. Hier, an der "Pforte zum Eismeer" hätte ich das so nicht vermutet! Die Liegezeit von 4 Stunden haben wir für einen Rundgang durch die Stadt bis zur Eismeerkathedrale genutzt. Die "Shoppingmeile" war geschlossen, es war Sonntag!
Du stehst am Nordkap und ganz Europa liegt im Süden. Und in der kurzen Zeit, die zur Verfügung steht, zeigt sich auch noch die Sonne. Im Juni 1983 stand ich erstmals auf dem Felsen, der beinahe senkrecht rund 300 m ins Meer fällt. Bei der Weiterfahrt Richtung Osten konnten wir aus der Ferne noch lange das beleuchtete Nordkap sehen.
Auf der Fahrt wird die Felsenklippe "Finnkjerka" passiert - die "eleganteste Felsenklippe Norwegens" - und markantes Seezeichen, eine Landmarke. Die Fischer wussten, dass sie in Sicherheit waren, wenn sie den Felsen erblickten, denn hinter dem Felsen leigt ein ruhiger Meeresabschnitt, der Køllefjord. Für die Sami ist es ein heiliger Ort.
Kjøllefjord und Meham, der nördlichste Hafen auf unserer weiten Reise (N71°02´6" E027°49´4") werden noch am Abend angelaufen, Berlevåg in der Nacht. Der neue Tag beginnt mit einem Halt in Vadsø, bevor um 9:45 Uhr Kirkenes, der Wendepunkt erreicht wird. Es ist der 7. Reisetag, die nordgehende Hurtigrute hat ihr Ziel erreicht. Wir sind in einem Örtchen mit etwa 5.000 Einwohnern, noch 10 km von der russischen Grenze entfernt. Östlicher wie Istanbul, nördlicher wie Sibirien, ermöglichthat das der Golfstrom, der auch im Winter die Häfen eisfrei hält.
Weiter gehts es dann in südlicher Richtung...