Nach dem Halt im Hafen von Kirkenes ist Vardø der nächste Hafen. Nahe beim Hafen liegt die alte Festung Vardøhus, die in der Liegezeit zu einem Abstecher einlädt. Die Festung gilt als einzigartiges Zeitzeichen der Kultur- und Militärgeschichte, das Baujahr ist 1738. Die Festung ist sternförmig angelegt, Ausstellungsräume zeigen auch die jüngere Vergangenheit, die Zeit der II. Weltkrieges.
Guides stehen mit Fahnen am Hafen bereit, der Eintrittspreis von 30,- NOK ist erschwinglich.
Hammerfest ist der nördlichste Punkt auf dem Struve Meridianbogen.
Der Struve Meridianbogen wurde über Winkelmessungen von Fuglenes in Hammerfest bis nach Ismail am Schwarzen Meer bestimmt. Die Winkelmessungen waren untereinander über eine Kette von Dreiecken mit Seitenlängen von 20 bis 40 km verbunden. Die Entfernung zwischen dem nördlichsten und südlichsten Punkt der Kette beträgt 2.821,853 km. Die Strecke verläuft durch die heutigen Staatsgebiete von Norwegen, Schweden, Finnland, Russland, Estland, Lettland, Littauen, Weißrussland, Moldawien und der Ukraine. Die Messungen dauerten von 1816 bis 1855. Der Struve Meriadianbogen wurde nach Friedrich Georg Wilhelm Struve (1793 - 1864) benannt.
Der Struve Meridianbogen wurde als erstes technisch-wissenschaftliches Objekt 2005 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufegenommen. Bei diesem Text hat mir das staatliche Kartenwerk mit einem Infofaltblatt sehr geholfen. Dankeschön!
(Statens Kartverk, N-3507 Hønefoss)
Zusätzlich konnten wir im Rahmen der kleinen Stadtrundfahrt vom Hausberg Salen noch einen Blick auf die Stadt und den Hafen werfen. Die nördlichste Stadt der Welt kann durchaus als aufstrebend bezeichnet werden.
Nach dieser Nachtschicht wird beim Frühstück in Harstadt angelegt, bevor in Risøyhamn gehalten wird.
Dort gibt es einen von drei Steinen, auf denen die Faksimiles des amtierenden Königs und seiner zwei Vorgänger in Gold eingelegt sind.
Der König ist in Norwegen übrigens die einzige Person, die mit "Sie" angesprochen wird.
Weiter geht es nach Stokmarkness, dort ist die Heimat der Hurtigruten.
Die Büste des Gründers und Kapitäns Richard With steht vor dem Museum, der Eintritt in das Hurtigruten-Museum ist im Preis enthalten.
Am 2. Juli 1893 startete die Geschichte der Hurtigruten, sei 1936 legt täglich (mit Unterbrechung in den Kriegsjahren) ein Schiff in Bergen ab.
Auch die alte "FINNMARKEN" wurde an das Musum angebaut und kann besichtigt werden. Die Liegezeit in Stokmarkness ist eine Stunde.
Kein Vergleich mit der heutigen Ausstattung, aber schön anzusehen - und für damalige Verhältnisse durchaus top. Die FINNMARKEN wurde 1956 erbaut und 1999 vollständig restauriert. Das Museum selbst wurde 1993 zum 100-jährigen Jubiläum der Hurtigruten eröffnet.
Von Richard With stammt ein Zitat aus dem Jahr 1891, wenn es auch nicht von diesem Schiff handelt:
"Gebt euch Mühe mit diesem Schiff, Jungs - es kommt nämlich auf die Hurtig-Rute"
Alle Schiffe der Hurtigruten sind als Postschiffe unterwegs , und tragen stolz die Postfahne. an besonderen Stellen werden auf den Schiffen Sonderstempel verwendet. Ebenso gibt es von allen Schiffen eigene Sonderbriefmarken, jeweils als Inlands- und Europaporto.
Da die Schiffe südlich um das Nordkap fahren gibt es keinen Nordkap-Stempel auf dem Schiff!
Und schon geht es weiter, wieder auf die Lofoten. In Svolvær ist die Gelegeneit zum Stadtrundgang, ebenso sind diverse Museen direkt am Anleger vorhanden. Im Hafen sieht man auch die alten Holzgestelle, die zum Trocknen des Dorsches dienen. Der Dorsch ist bei uns auch unter dem Namen Kabeljau bekannt und wird von hier weltweit exportiert.
Das portugiesische Nationalgericht Bacalao wird mit getrocknetem Dorsch von den Lofoten angerichtet. Der Steckerlfisch auf der Wiesn ist auch Lofote...
Weiter geht die Reise über Nesna nach Sandessjøen, einer Kleinstadt mit entsprechenden Einkaufsmöglichkeiten und mehreren Skulpturen in der kleien Fußgängerzone nahe beim Hafen.
Der kleine Kerl gehört dazu. Schöne Holzarchitektur und Straßencafés vervollständigen das Stadtbild.
Gleich nach der Ausfahrt aus Sandessjøen fährt das Schiff entlang dem Gebirgszug "Die Sieben Schwestern". Die Gletscher der Eiszeit sind für die Gestaltung verantwortlich. Die Bergspitzen sind zwischen 902 m und 1.106 m hoch.
Am Nachmittag wird Brønnøysund erreicht. Wir haben hier den Ausflug zur Lachsfarm gebucht.
Aufzucht und Haltung des Fjordlachses werden anschaulich erklärt. Der Lachs wird mit 100 g Gewicht vom Süßwasser auf Meerwasser umgestellt und wächst in ca. 15 Monaten auf das Schlachtgewicht von rund 5 kg. Frisch gegrillt, nur mit Olivenöl und Zitronenpfeffer gewürzt, darf der Lachs auch probiert werden.
Der Ausflug wurde neu angeboten, und war noch nicht in den Katalogen enthalten.
Auf dem Weg nach Rørvik kommen wir an großen landwirtschaftlichen Betrieben vorbei, die wir hier so nicht erwartet hätten. Auf Meereshöhe wird Viehwirtschaft betrieben, Heu wird in Siloballen gelagert.
Unser Schiff dreht eine kleine Schleife: Torghatten, der Berg mit dem Loch, ist einen Attraktion.
Das Loch ist gewaltig: 160 m Lang, 35 m Hoch und 15 m Breit. Auch hier sind wohl die Gletscher schuldig...
Früh am Tag wird in Trondheim angelegt. Wir hatten Trondheim auf der nordgehenden Route besichtigt, und können in Ruhe frühstücken und warten: Als südwärtsgehendes Schiff treffen wir das nördwärtsgehende hier im Hafen, und diesmal ist es der "Oldtimer" der Hurtigruten, die MS LOFOTEN aus dem Jahr 1964.
Auch der Dampfer ist täglich im Einsatz, Respekt!
Nach dem Ablegen in Trondheim erfolgt ein Informationstreffen, bei dem die Formalitäten und Vorgaben für alle Fahrgäste, die das Schiff in Bergen verlassen werden, erklärt werden. Die Abrechnung der Cruise-Cards, die Bereitstellung der Gepäckstücke, das Räumen der Kabinen, der Transfer zum Flughafen -
die Reise neigt sich dem Ende zu!
Kristiansund ist eine Kleinstadt mit vielen modernen Neubauten. Man sieht dass es hier viele Arbeitsplätze in der Energieversorgung gibt, was zu reger Neubautätigkeit führt. Nahe dem Hafen steht das Denkmal für die Klippfisch-Frauen. Der Klippfisch ist Dorsch, der auf den Klippen getrocknet wird. Diese Tätigkeit, den Fisch draußen auf den Klippen zu trocknen, war den Frauen vorbehalten.
Nach Kristiansund werden noch Molde und in der Nacht Ålesund, Torvik und Måloy angelaufen.
Zum Frühstück sehen wir noch Florø. Die Kabine wird geräumt, nächster Halt wird dann Bergen sein.