Diese Seite wurde im Juli 2021 aufgebaut! Der Hauptartikel zum Thema steht in der Ausgabe 07/2021 vom Journal, die hier verlinkt ist.
Den ausführlichen Artikel finden Sie im Journal 07/2021 vom 20.07.2021!
Das Deutsche Hopfenmuseum in Wolnzach – ein Hopfengarten als Museum
Der Jahresausflug mit Lucas Musch am Ende der dritten Welle der Pandemie.
Im Deutschen Hopfenmuseum erfahren die Besucher alles Wissenswerte zum Hopfen. Von der Botanik bis zum Bierbrauen, vom Anbau bis zum Hopfenhandel, von der Geschichte bis zur Gegenwart. Das Museum befindet sich im Zentrum der Hallertau (Oberbayern), der größten Hopfenregion der Welt.
„Um ein angemessenes Gebäude zu finden, das der Bedeutung von Museum und Standort entsprach, veranstaltete die Gemeinde im Jahr 2000 einen Architekturwettbewerb. Als Sieger ging der Entwurf des Münchner Büros Krug & Partner hervor. Ein Gebäude in Form eines Hopfengartens, mit einer Dach- und Stützkonstruktion, die an das Nebeneinander der Hopfensäulen erinnern. Spektakulär und traditionell zugleich, moderne Architektur, die trotzdem eine prägnante Verbindung zur Hopfentradition herstellt.“
Aus der Homepage des Museums, Juni 2021
Schon 1984 wurde der „Verein Deutsches Hopfenmuseum e.V. Wolnzach“ gegründet, 1990 der spätere Träger des Museums, der Zweckverband „Deutsches Hopfenmuseum“.
In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich auch das „Haus des Hopfens“, mit dem Hopfenpflanzerverband, der Hopfenberatung und der HVG Hallertau e.G., der Vermarktungsgenossenschaft.
Deutsches Hopfenmuseum
Elsenheimerstraße 2
85283 Wolnzach
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag
10–17 Uhr
Stand der Angaben: Juni 2021
Um die Qualität des Hopfens zu sichern, werden die Hopfenballen versiegelt und zertifiziert. Die erste Siegel- und Waagstelle entstand 1834 in Wolnzach.
Um die Dolden von den Reben abzutrennen, kamen in Spitzenzeiten bis zu 200.000 so genannte „Hopfenzupfer“ aus den strukturschwachen Gebieten der Oberpfalz, dem Bayerischen Wald und dem Donaumoos um Ingolstadt in die Hallertau. Als in der Zeit des Wirtschaftswachstums die Arbeitskräfte rar wurden, erfolgte ab den 1950er Jahren die Einführung von mechanischen Pflückmaschinen. Die erste Maschine wurde 1955 aus England importiert, später baute die Firma Wolf in Geisenfeld Pflückmaschinen. Seit 1967 wird der Hopfen komplett maschinell geerntet.
Heute wird der Anbau von Hopfen nahezu ausschließlich von Familienbetrieben bewerkstelligt. Lediglich in der Wachstumsphase zum Ausschneiden und „Anleiten“ und während der Ernte werden einige Helfer zumeist aus Osteuropa beschäftigt.
Die Hallertau (auch Holledau oder Hollerdau) ist eine Kulturlandschaft in der Mitte Bayerns. Sie ist mit 2.400 km² das größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt. Hier werden rund 86 % des deutschen und rund 34 % des weltweit verarbeiteten Hopfens produziert (Stand 2016).
Da die Region keine administrative Einheit ist, sondern lediglich durch den gemeinsamen Hopfenanbau definiert wird, ist eine exakte Eingrenzung nicht möglich. Einen groben Rahmen bilden die Städte Ingolstadt, Kelheim, Landshut, Moosburg, Freising und Schrobenhausen. Damit entspricht sie administrativ am ehesten ungefähr dem Altlandkreis Mainburg. Die Gesamtfläche der Hallertau beträgt circa 2.400 km², sie erstreckt sich in Ost-West-Richtung maximal 65 km und ist in Nord-Süd-Richtung bis zu 50 km breit.
Einige Auszüge aus dem Jahresbericht 2020 der Bayerischen Landestelle für Landwirtschaft (LfL), Sonderbericht Hopfen.
Hopfen wird fast ausschließlich für das Bierbrauen angebaut. 95 % der produzierten Hopfenmenge findet in den Brauereien Verwendung und nur 5 % werden für alternative Anwendungen eingesetzt, wobei es Anstrengungen gibt diesen Bereich zu vergrößern
Bezüglich des Einsatzes des Hopfens in der Brauindustrie gibt es sehr unterschiedliche Philosophien. Manche haben nur Interesse an billiger Alpha-Säure, andere wählen den Hopfen sehr bewusst nach Sorte und Anbaugebiet aus , dazwischen gibt es fließende Übergänge.
Die speziellen Anforderungen der Craft Brewer:
Die Craft Brewer Bewegung galt noch bis vor kurzem als die große Hoffnung für die Hopfenwirtschaft. Mittlerweile haben die Craft Brewer wegen der Coronakrise am meisten zu leiden, da Craft Biere vor allem in Lokalen und Restaurants verkauft werden und hier wegen der Lockdowns der Absatz besonders eingebrochen ist. Die Anforderungen der Craft Brewer an den Hopfen bleiben jedoch erhalten. Sie wünschen Hopfen mit fruchtigen und blumigen Aromen, die nicht den klassischen Hopfenaromen entsprechen. Diese Hopfen werden unter dem Begriff „Special Flavour-Hops“ zusammengefasst.
Die Technik der Kalthopfung erlebt eine Renaissance Beim Craft Brewing wurde die Technik der Kalthopfung (dry hopping, Hopfenstopfen) wiederentdeckt, dieses Verfahren war schon im neunzehnten Jahrhundert bekannt und erlebt jetzt wieder eine Renaissance. Diese Methode entspricht im Prinzip einer Kaltextraktion. Zum fertigen Bier im Lagertank wird noch einmal Hopfen meistens auf Basis des Ölgehalts hinzugegeben.